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Veröffentlichung des Maintal Tagesanzeiger vom 13.01.2023
VON ULRIKE PONGRAZ (auch Foto) Musik auf höchstem Niveau

Maintal – „Hereinspaziert ins Neue Jahr“ hieß es am Mittwochabend im Bürgerhaus Bischofsheim. Das Johann-Strauß-Orchester Frankfurt hatte zu einem musikalischen Spaziergang „von der Operette zum Musical“ eingeladen. Unter Leitung und Moderation von Witolf Werner gestaltete sich das sehr gut besuchte Neujahrskonzert zu einem „Seelenfutter für die grauen Zellen“, wie Dirigent Werner den musikalischen Abend bezeichnete.
Zur Aufführung kamen im ersten Teil bekannte Melodien aus Operetten wie „Frau Luna“ von Paul Lincke oder „Die Dubarry“ von Carl Millöcker. Eröffnet wurde das Konzert temporeich und lebhaft mit dem weniger bekannten Stück „Banditenstreiche“ von Franz von Suppé.
Nach einer kurzen Pause ging es schwungvoll und heiter mit Werken von George Gershwin, Leonard Bernstein oder Andrew Lloyd Webber in die musikalische Welt der Musicals. Zur Aufführung kamen die Ouvertüren aus „Mary Poppins“ und „Oklahoma“.
Als Solistin konnte das Johann-Strauß-Orchester die Sopranistin Jennifer Zein gewinnen, die mit einer kraftvollen und ausdrucksstarken Stimme das Publikum begeisterte. Sie sang unter anderem „Schlösser, die im Monde liegen“ aus „Frau Luna“, „Glitter and be Gay“ aus Gershwins „Candide“ oder „With one Look“ aus dem Musical Sunset Boulevard von Webber.
Die deutsch-amerikanische Sopranistin begleitete als Solistin bereits die Stuttgarter Philharmoniker, das Kairo Symphony Orchester oder das Beethoven Orchester Bonn. Zein studierte an der Interlochen Arts Academy in den USA und rundete ihre Ausbildung 2014 im Meisterkurs von Brigitte Fassbaender in Renato Bruson ab.
Bereits 2013 war sie beim „Young Singers Project“ bei den Salzburger Festspielen zu erleben. Die Koloratursopranistin trat in ihrer fast zehnjährigen Karriere als Solistin in München, Stuttgart, Salzburg, Wien und Hawaii auf. 2018 debütierte Jennifer Zein an der Oper Leipzig und war dort auch 20121/22 in mehreren Rollen zu erleben.
Das Johann-Strauß-Orchester Frankfurt beziehungsweise das Orchester der Frankfurter Sinfoniker begeisterte in Maintal das Publikum mit beschwingten und heiteren Stücken aus Operetten und Musicals und einer lebendigen Performance, die den Geschmack des Publikums getroffen hat. Die Musikerinnen und Musiker sprühten geradezu vor Spielfreude und guter Laune.
Das Johann-Strauß-Orchester Frankfurt besteht seit 1986 und wird vor allem von Musikerinnen und Musikern des hr-Sinfonieorchesters sowie der Opernhäuser Frankfurt, Wiesbaden, Mainz und Darmstadt getragen. Das Repertoire umfasst nicht nur Stücke der Wiener Operettenzeit, sondern ebenso Film-Melodien aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und große Hits aus Musical, Film, Rock- und Popmusik.
Durch das Programm des Neujahrskonzerts führte der musikalische Leiter Witolf Werner. Er schob in seine Moderation gerne ein paar Witze und Randbemerkungen ein, die ihre Wirkung nicht verfehlten und zu Heiterkeit im Publikum führten. Zum „Running Gag“ wurden seine Einlassungen zur „Kunst“ im Bürgerhaus.
Auf herabhängende Planen und Eimer, die von der Decke tropfendes Wasser auffangen, hatte in ihrer Begrüßung bereits Katharina Lüer hingewiesen. Man habe ihr versichert, so die Vorsitzende der Volksbühne Maintal, der Schaden sei bis zur nächsten Vorstellung behoben. Bis zur nächsten Veranstaltung der Volksbühne ist auch noch etwas Zeit: Am 27. Februar kommen „Die Physiker“ im Bürgerhaus auf die Bühne. Das Tournee-Theater Thespiskarren, ausgezeichnet mit dem 3. Inthega Preis 2020, wird das Stück des Schweizer Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt in Maintal präsentieren. Hierfür können noch einige wenige Tickets erworben werden, wie Ulrich Lüer in seinem „Werbeblock für die Volksbühne“ hervorhob.
Mit der Lebensgeschichte von Marlene Dietrich und Edith Piaf in einer Inszenierung des Fritz-Remond-Theaters am Zoo (Tournee-Theater Thespiskarren) und der Komödie „Hexenschuss“ endet die Theatersaison 2022/23 der Volksbühne Maintal. Für die kommende Saison 2023/24 wird das Programm in Kürze online veröffentlicht. Wie bisher sind Karten im Vorkauf für einzelne Veranstaltungen oder auch im Abonnement zu buchen.
Das eindrucksvolle Neujahrskonzert ging unter dem Jubel der Zuschauer mit zwei Zugaben zu Ende. Das Orchester Frankfurt spielte, wie könnte es anders sein, Johann-Strauß. Mit einer schnellen Polka „Unter Blitz und Donner“ und dem Radetzkymarsch wurden die Gäste nach über zwei Stunden bester Unterhaltung in einen nasskalten Januarabend entlassen. Das „Seelenfutter“ hatte gutgetan.
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