Quellenangabe: Hanauer Anzeiger vom 25.10.2023, Seite 15
Hier finden Sie einige der Presseveröffentlichungen zu unseren Aktivitäten
Quellenangabe: Hanauer Anzeiger vom 15.03.2024, Seite 17
Begeisterten mit eigener „Arie“ auf Maintal: „Klangrazzia“ bei der Volksbühne mit dem Quartett „Meier und Geier“, Chin Meyer und Pianist Claus-Dieter Bandorf. Foto: ULRIKE PONGRATZ
Maintal – Vier Stühle und ein Klavier, vier Künstler im schwarzen Anzug und zwei „Finanzbeamte“ im grauen Zweireiher, mit Brille und einem undurchdringlich verkniffenem Gesichtsausdruck, dazu sparsam eingesetzte Instrumente – das ist „Klangrazzia“. Der Kontrast zwischen dem minimalistischen Bühnenauftritt und der locker frechen bis frivolen Mischung aus Krimikomödie, Schauspiel, Slapstick und Gesang könnte nicht größer sein.
Zu Gast bei der Volksbühne waren aus Hamburg der Schauspieler Hans-Werner Meyer, der Autor und Kabarettist Chin Meyer und das Gesangsquartett „Meier und die Geier“ mit Valentin Gregor, Christian Taube, Oliver Urbansk, Hans-Werner Meyer und am Piano Claus-Dieter Bandorf. Im gut besuchten Bischofsheimer Bürgerhaus hält es die Zuschauer vor Lachen kaum auf den Stühlen. Sie haben ihren Spaß an einer irrwitzigen und originellen Rahmengeschichte über zwei ungleiche Brüder, die mit ideenreichen, spitzen Dialogen ganz unterschiedliche Themen wie Familiengeschichte, Steuerhinterziehung, körperliche Unzulänglichkeiten zusammenbringen und aus ungewöhnlicher Perspektive beleuchten.
Hin und wieder wird das Publikum in die Geschichte mit einbezogen – Nervenkitzel und Spaß inklusive. Eingebunden in die Handlung sind musikalische Leckerbissen – a cappella vierstimmig gesungen – und Soloauftritte des wortgewaltigen und wild gestikulierenden Schnellredners Chin Meyer alias „Steuerfahnder Siegmund von Treiber von der Oberfinanzdirektion Hessen“.
Der Mann vom Finanzamt ist der Bruder eines Musikers und konfisziert die Instrumente des Streichquartetts auf offener Bühne, da die Steuern nicht bezahlt sind. Nebenbei entdeckt der Steuerfahnder im Publikum „alte Bekannte“.
Chin Meyer überzeichnet in seinen Vorträgen über das Steuer- und Finanzwesen alle gängigen Klischees. So erklärt er kurzerhand, dass ein „Kettenraucher in seinem relativ kurzen Leben bis zu siebzehn Kitas komplett finanziert. Das ist ein hoch motivierter Steuerzahler.“ Im Gegensatz hierzu lebten die „Ökos lang und das noch schlecht gelaunt“. Ganz eigene Ansichten hat von Treiber zum Älterwerden der Gesellschaft und zu Finanzprodukten, die er anschaulich am Beispiel einer fiktiven Bischofsheimer Kneipe erläutert.
In die Rahmenhandlung eingebettet sind viele Lieder und zahlreiche Streitgespräche zwischen den Brüdern und den Musikern, die ihre Instrumente zurückholen wollen. Das Quartett „Geier und Meier“ interpretiert deutsche und englische Songs a cappella mit eigenwilligen Titeln.
Es gibt eindeutige Anklänge an die „Comedian Harmonists“, wenn „Ein kleiner fieser Fiskus steht draußen vorm Balkon“ erklingt. Doch gehen die vier Sänger weit über dieses Repertoire hinaus, als sie beispielsweise „Sie will Schoko“ oder „Follow me“ anstimmen und den Saal zum Kochen bringen. Einmaliger Höhe- und Schlusspunkt ist die zweite Zugabe von Chin Meyer, der mit Hilfe des Publikums spontan eine Arie aus der Oper „Drama in Maintal“ zum Besten gibt, begleitet am Piano von Claus-Dieter Bandorf.
Aus den lokalen Ereignissen – keine Fähre, Schwimmbad, Schießerei im Wettbüro – und mit „Steuerfachgehilfin B.“, die zufälligerweise in den vorderen Reihen sitzt, als Hauptakteurin der Geschichte dichtet und singt Meyer zum größten Vergnügen aller die letzte „Arie“ eines überaus vergnüglichen Abends. Das Publikum dankt mit stehendem Applaus.
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Quellenangabe: Hanauer Anzeiger vom 22.01.2024, Seite 11
Mehr als 100 Akteure gestalten vor 450 Gästen im Bürgerhaus Bischofsheim die Auftaktshow „Maintal vereint – Tanz trifft Töne“ zum Jubiläum 50 Jahre Maintal. Zum großen Finale versammelten sich Musiker und Tänzer auf und vor der Bühne. FotoS: Andrea Pauly
Maintal – Diese Show sei eine großartige Idee von starker Symbolkraft zum 50. Geburtstag der Stadt Maintal gewesen, erklärte Bürgermeisterin Monika Böttcher in ihrer Begrüßung auf der Bühne des Bürgerhauses in Bischofsheim, wo sich im ausverkauften Zuschauerraum 450 Gäste in spannender Erwartung versammelt hatten. Ihr herzlicher Dank galt dem Ehepaar Katharina und Ulrich Lüer von der Volksbühne Maintal, die die Veranstaltung „Maintal vereint – Tanz trifft Töne“ initiiert und organisiert hatten.
Mehr als 100 Akteure lokaler Vereine, zu denen das Blasorchester Wachenbuchen, der Vokalchor TonArt, der 1. Maintaler Tanzsportclub Blau-Weiss und die Schülerband der Jugend-Musik- und Kunstschule Dörnigheim gehörten, begeisterten auf und vor der Bühne erstmals gemeinsam mit einer einzigartigen mehr als zweistündigen Show zum Auftakt des 50-jährigen Jubiläums der Stadt Maintal.
Die Überschüsse aus der Veranstaltung wie aus der Bewirtung mit Häppchen und Brezeln gehe als Spende an die teilnehmenden Vereine, erläuterte Katharina Lüer bevor sie das Wort an hr1-Radiomoderator und Comedian Bastian Korff übergab, der eloquent durch das Programm führte und dafür einige historische Fakten und Anekdoten aus der Geschichte der vier Stadtteile Bischofsheim, Dörnigheim, Hochstadt und Wachenbuchen recherchiert hatte. Diese gab er in einem amüsanten Dialog mit den Zuschauern sukzessive – über den Abend verteilt – zum Besten.
Nach der schwungvollen Eröffnung durch die Diskofox-Formation des 1. Maintaler Tanzsportclubs gehörte die Bühne der Schülerband der Jugend-Musik- und Kunstschule Maintal aus Dörnigheim, die unter anderem mit mehreren Stücken von Carlos Santana, tänzerisch begleitet vom Tanzsportverein und gesanglich unterstützt von der jungen Solistin Aline Helme sowie der Tonart-Chor-Sängerin Isabella Isabella. Es folgte ein temperamentvoller Auftritt der „Lady Latin Dance“-Gruppe des Tanzsportvereins, der dieses Jahr seinen 40. Gebutstag feiert, bis der seit 30 Jahren bestehende Hochstädter Vokalchor TonArt den Saal betrat und unter Leitung von Musikdirektor Damian H. Siegmund mit Werken aus fünf Jahrzehnten die Gäste bezauberte. Dazu gehörten unter anderem „Close to You“ von den Carpenters (1970), „I’m still standing“ von Elton John (1983) und „All of me“ von John Legend (2014). Vor der Pause zeigte noch das Latein-Tanzpaar Marc und Damian sein Können. Die beiden haben schon einen 4. Platz bei Weltmeisterschaften errungen.
Im zweiten Teil des Abends war die Bühne dem Blasorchester Wachenbuchen vorbehalten. Den Auftakt gestaltete allerdings das vielfach ausgezeichnete Boogie-Woogie-Tanzpaar Gisela und Jörg Burgemeister. Die Wachenbuchener Bläser unter Leitung von Patrick Günther ernteten dann viel Applaus für ihre Interpretationen verschiedener 80er-Hits und einem Westernhagen-Medley.
Festlich wurde es schließlich mit einer Wiener-Walzer-Darbietung der Tänzer, bevor am Ende zum großen Finale alle Akteure und ihre Zugaben abschließend vom Publikum bejubelt wurden.
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Quellenangabe: Hanauer Anzeiger vom 22.12.2023, Seite 18
Überzeugende Darstellung im Bürgerhaus Bischofsheim: Das Altonaer Theater inszenierte die wilden Pennälerstreiche als spritzige Komödie. Foto: ULRIKE PONGRATZ
Maintal – Kaum eine Filmkomödie hat sich so tief in das kollektive Gedächtnis eingegraben wie diese legendären Schülerstreiche. Der Schriftsteller Heinrich Spoerl hat die Geschichte 1933 als Fortsetzungsroman veröffentlich, aber richtig bekannt wurde sie erst in der Verfilmung von 1994. Es geht um „Die Feuerzangenbowle“.
„Mal sehen, wie die Bühnenfassung ist -– ohne Heinz Rühmann“, sagte die Sitznachbarin. Bei einem flüchtigen Blick über die Köpfe der gut besetzten Reihen hinweg konnte man davon ausgehen: So ziemlich alle im Bürgerhaus Maintal kennen die Geschichte und den Kultfilm, der in der Weihnachtszeit im TV wiederholt wird, und vermutlich einzelne Szenen auswendig.
Das Stück beginnt mit der Rahmenhandlung: Bei einer dampfenden Feuerzangenbowle amüsieren sich vier alte Freunde in einen „Rausch der Erinnerungen“ über ihre Schulzeit. Nur einer kann nicht mitlachen: Dr. Johannes Pfeiffer. Er wurde von Hauslehrern unterrichtet:„Kein Mensch, sozusagen das Schönste im Leben verpasst.“ Die feucht-fröhliche Runde heckt einen verrückten Plan aus: Pfeiffer soll wieder die Schulbank drücken, in der Kleinstadt Babenberg soll er die Schulzeit nachträglich erleben.
„Pfeiffer mit drei F“, stellt sich der Neue in der Klasse vor und im Publikum wissen alle, wie die Szene weitergeht: „Eins vor dem EI und zwei danach.“ „Seien Sie nicht albern.“ Auch Sätze wie „Da stelle mehr uns janz dumm“ oder „ein winziger Schlock, die Unterrichtsstunden zur „alkoholischen Gärung“ und zur Frage „Wat is en Dampfmaschin“ haben Kultstatus.
Das Altonaer Theater hat die wilden Pennälerstreiche einer vergangenen Schulepoche in dieser Zeit der 1930er-Jahre als eine spritzige Komödie inszeniert. Dabei legte sie viel Wert darauf, die unterschiedlichen Charaktere der Schüler und Lehrer herauszuarbeiten – mit all ihren Schwächen. Da ist der gewitzte Pfeiffer, da ist der Kleinste in der Klasse, der gehänselt und verspottet wird, und für alle die Hausaufgaben erledigt. Da gibt es den Sportlichen, den Wortführer und auch den Schüler, der nicht gut lesen kann. Sehr zur Freude des Publikums, das gerne und viel lachte an diesem Abend jagte ein Streich den nächsten. Neben den bekannten Schulstreichen durfte die Liebesgeschichte, die sich zwischen Hans Pfeiffer und Eva, der Tochter des Schuldirektors, entwickelte ebenso wenig fehlen wie Szenen in Pfeiffers Studentenbude mit der mütterlichen Vermieterin und Pfeiffers Verlobter Marion.
Dialogwitz, Situationskomik und musikalische Einlagen machten das Bühnenstück zu einem dreistündigen nostalgischen Vergnügen. „Besser als der Film“, gibt es nach der Vorstellung einige Stimmen. Das Bühnenstück, das Humor aus dem Klassenzimmer des letzten Jahrhunderts wiedergibt, kam großartig an bei den „Volksbühnlern“. Die Inszenierung der Komödie schaffte mit Slapstick-Einlagen emotionale Distanz und verklärte die vergangene Epoche nicht zur guten alten Zeit. In Jugenderinnerungen schwelgen konnte das Publikum trotzdem – und vor allem: viel lachen. Am Ende wird klar, dass die ganze Geschichte erfunden ist – nur die Rahmenhandlung des Altherrenabends ist Realität. Es gibt eben kein Zurück.
Die Volksbühne Maintal startet im neuen Jahr am 20. Januar mit der Musik- und Tanzshow „Maintal vereint –Tanz trifft Töne“, die vier Vereine gestalten. Durch die Abendveranstaltung führt hr1-Moderator Sebastian Korff. Im Februar geht es weiter mit einer Komödie von Stefan Vögel. Dominic Raacke, Katja Weitzenböck, Jana Klinge und Ralf Komorr von der Komödie am Kurfürstendamm sind mit „Die Niere“ zu Gast im Bürgerhaus Bischofsheim. Für beide Veranstaltungen gibt es noch Tickets zu kaufen.
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Quellenangabe: Hanauer Anzeiger vom 04.12.2023, Seite 17
„Die Ente bleibt draußen!“ lautet die kategorische Forderung von Herrn Müller-Lüdenscheidt (rechts) an seinen unfreiwilligen Badewannenpartner Dr. Klöbner. Foto: Pauly
Maintal – Bis auf den letzten Platz war das Bürgerhaus Bischofsheim am Freitag besetzt, als das Kabarett-Theater Leipziger Pfeffermühle mit „Die Ente bleibt draußen“ bei der Volksbühne Maintal e.V. zu Gast war. Rund 520 Besucher feierten mit viel Gelächter und Applaus die ausgesuchten Sketche und Szenen des 2011 verstorbenen Vicco von Bülow, besser bekannt als Loriot, der dieses Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte.
„Die Ente bleibt draußen!“ – Wer kennt sie nicht, die kategorische Forderung von Herrn Müller-Lüdenscheidt an seinen ebenso unfreiwilligen wie unbekleideten Badewannenpartner Dr. Klöbner? „Bitte sagen Sie jetzt nichts.“ „Wenn Sie hier mal reinschlüpfen wollen...“, „Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur saugen kann.“ Sätze dieser Art haben sich in das kollektive deutsche Humor-Gedächtnis eingeprägt. Denn Humorist Vicco von Bülow alias Loriot hat es wie kein anderer verstanden, das Absurde im Alltag sichtbar zu machen, er begeisterte ein Millionenpublikum.
Zitate wie „ein Klavier, ein Klavier“, „Das Ei ist hart“, „Früher war mehr Lametta“ oder ein beherztes „Ach was“ evozieren automatisch Bilder oder Sketch-Szenen vor dem geistigen Auge wie auch die Bemerkung: „Sie haben da was!“ Loriots Humor ist zeitlos und seine Geschichten sind Klassiker geworden.
Als „Seitensprung“ bezeichnet das 1954 gegründete Kabarett Leipziger Pfeffermühle seine Inszenierung einer Loriot-Reminiszenz. Schließlich hat es sich eigentlich politischer Satire verschrieben. Im Bischofsheimer Bürgerhaus zeigte sich aber schnell, dass es auch Loriot bravourös präsentieren kann. Mit überzeugendem komödiantischem Können interpretierten Rebekka Köbernick, Ute Loeck, Guido Maria Kober und Fabian Quast die charmant unsinnigen Szenen und von Loriot seinerzeit brillant beobachteten grotesken Alltagssituationen. Dabei wurden sie in den Szenenwechseln unterhaltsam musikalisch begleitet von einer professionellen kleinen Band.
Die Ente, die nicht in die Wanne darf, wurde von den Kabarettisten ebenso auf die Bühne gebracht wie die Eheberatung der Blöhmanns, die hysterische „Politesse“ mit ihrem Monolog zu Parkgebühren, der Einkauf eines „passenden“ neuen Anzugs im Herrenmodegeschäft oder der Lottogewinner Erwin Lindemann, der mit dem Papst eine Boutique in Wuppertal eröffnen möchte.
Mit dabei war auch „Berta! ... Das Ei ist hart“. Dieser Dialog um die Bedeutung von viereinhalb Minuten ist wohl ebenso gegenwärtig wie die verzweifelte Inhaltsangabe eines britischen Fernsehkrimis über den Landsitz North Cothelstone Hall von Lord und Lady Hesketh-Fortescue, dem Sohn Meredith und den Cousinen Priscilla und Gwyneth Molesworth inklusive „Ti-Etsch-Betonung“. Der Loriot-Abend endete schließlich etwas klamaukiger als aus dem Original bekannt mit dem Sketch des „Vertreterbesuchs“ bei Frau Hoppenstedt.
Belohnt wurden die Kabarettisten für ihre durchgängig mitreißende Leistung und Darbietung der Loriot’schen Alltagskomik, die man synchron fast mitsprechen konnte, mit vielen Lachern und einem riesigen Schlussapplaus des Publikums.
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Die rasante Komödie „Gute Geister“ überzeugte mit schlagfertigen Dialogen, spaßigen Aktionen und einem Hauch Tiefgang. Foto: Ulrike Pongratz
Der Inhalt ist schnell erzählt: Erfolgsautor Jack Cameron und seine Frau Susie kentern bei einem Bootsausflug. Und bei dem Versuch Susies, ihren Ehemann zu retten, kommen beide ums Leben. An der Himmelspforte wird der überzeugte Atheist Jack abgewiesen und beide gehen zurück auf die Erde, wo sie in „Cobblers Cottage“, dem idyllischen Landsitz und Rückzugsort zu Lebzeiten des Paars, sich als „Gute Geister“ die Zeit vertreiben. Größtes Vergnügen bereitet es dem Paar, potenzielle Mieter und Makler Webster an ihren Sinnen zweifeln zu lassen.
Als der junge Schriftsteller Simon Willis und seine schwangere Frau Flic einziehen, entwickeln die Hausgeister nahezu elterliche Gefühle für das junge Paar. Und sie greifen ein, als die „irdischen Probleme“ überhandnehmen: Geldsorgen und eine Schwiegermutter, die kein gutes Haar an ihrem Schwiegersohn lässt, treiben das Paar immer häufiger in Streitereien. Die „guten Geister“ Susie und Jack wollen helfen und können dabei auf einen Schutzengel zurückgreifen, der ein wenig absonderlich und schrullig erscheint, aber letztendlich die Situation für alle zu einem glücklichen Ende führt. Die körperlosen Geister Susie und Jack vertreiben sich die Zeit mit geistreich-witzigen Dialogen über ihr Leben, lästern über die „Himmelspforte“, die Petrus ihnen verschlossen hielt, und haben einen kindlichen Spaß an ihren Streichen. Unter diesen leidet Makler Webster, dessen Auftritte immer zum Lachen reizen. Herrlich komisch ist die Erscheinung des Engels, der zwischen Postbeamter und Hippie-Girl changiert und auf sehr ungewöhnliche Art und Weise zu Hilfe eilt. Die rasante Komödie war überaus unterhaltsam, sie überzeugte zudem durch Tiefgang und berührte nicht nur oberflächlich. Ins Nachdenken über das, was im Leben wichtig ist, kam das Publikum mit den Geistern Jack und Susie, die „von oben“ auf das junge Paar blickten und über ihr eigenes Leben, ihre glücklichen Momente und Fehler nachdachten. Mithilfe „des Himmels und der guten Geister“ schlugen die werdenden Eltern einen guten Weg ein, eine Wendung, die nicht wirklich überraschte, aber humorvoll inszeniert war.
Die Volksbühne Maintal ist dank des unermüdlichen Einsatzes von Katharina und Ulrich Lüer und eines Teams von ehrenamtlichen Theaterfreunden wieder zu einem kulturellen Mittelpunkt in Maintal und darüber hinaus geworden. Sie schaffen es, mit einem ansprechenden Programm das Bürgerhaus mit seinen über 500 Plätzen gut zu füllen. Die Zahlen sprechen für sich: 55 neue Abonnements und 39 Schnupper-Abonnements sind in der aktuellen Theatersaison hinzugekommen. Und zusätzlich wurden 500 Einzeltickets verkauft. „Wir freuen uns, dass Theater wieder zieht und Maintal als Standort wieder zur Geltung“, sagen die gut gelaunten Vorstände. Nicht jede Ausstellung ist ausverkauft, für spontane Theaterbesuche sind häufig Karten an der Abendkasse zu erhalten.
Das könnte allerdings bei den anstehenden „Jubiläums-Vorstellungen“ anders aussehen. Zum 100. Geburtstag von Loriot kommt „Die Leipziger Pfeffermühle“ nach Bischofsheim und am 20. Januar führt Bastian Korff zum 50-jährigen Bestehen der Stadt durch das Programm von „Maintal vereint“. Vier Vereine aus vier Stadtteilen gestalten einen bunten Theaterabend. Für beide Veranstaltungen gibt es nur noch wenige Karten. Zum Ende des Jahres dürfen sich die Freunde von Theaterkomödien auf zwei Klassiker freuen: Am 19. November kommt „Der Tatortreiniger“, eine Kriminalkomödie nach der Fernsehserie von Mizzy Meyer auf die Bühne.
Im Dezember ist das Tournee-Theater der Hamburger Kammerspiele mit einer Bühnenversion des Romans „Die Feuerzangenbowle“ zu Gast im Bürgerhaus Bischofsheim.
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